Bei Outliner-Programmen bin ich ein Minimalist. Es geht für mich hautpsächlich darum, schnell, unkompliziert und mit wenig „Zeugs“ (Tabellen, Formatierungen, komplizierte Zusatzfunktionen) versehene Outlines zu erstellen. Deshalb bin ich auch nie mit OmniOutliner warm geworden, denn ich finde diese Software ist mit viel zu vielen Dingen überfrachtet. Mein bisher favorisiertes Outliner-System ist carbonfin Outliner, bei dem mir vor allem gefällt, dass ich auf dem iPhone und iPad ebenfalls meine Outlines bearbeiten kann. Leider fehlt hier eine Mac Applikation, so dass man auf dem Rechner seine Outlines in einer Web-Software bearbeiten muss, was nicht immer so gut funtioniert.
OutlineEdit kann alles, was ein guter Outliner können muss
Diese Lücke könnte nun OutlineEdit füllen, und ich versuche hier ein paar Schlüsse zu ziehen, ob diese Software für mich in Zukunft geeignet ist. Wie schon gesagt, kommt OutlineEdit mit einem sehr schlanken Funktionsumfang daher, was mir sehr gut gefällt. Im Prinzip können Sie damit ganz einfach und schnell eine Liste von Dingen erzeugen, die für Sie nutzbar ist:
Wie man an dem Beispiel sehen kann, ist es möglich, die Listen zu erstellen und ganz einfach einzurücken, es geht auch mit mehreren markierten Elementen gleichzeitig. Auch können Sie die einzelnen Elemente mit der Maus greifen und an eine andere Stelle verschieben oder eingerückte Elemente ein- und ausklappen, um eine bessere Übersicht zu bekommen. Auch können natürlich bei jedem Zeilenelement Notizen hinzugefügt werden, so dass Sie Ihrer Gliederung schon etwas mehr Inhalte geben können. Bis dahin erfüllt OutlineEdit die Grundvoraussetzung, die in einem guten Outliner vorhanden sein müssen.
Aber es kann noch mehr...
Zusätzliche und erwähnenswerte Funktionen sind:
- Eine Anzeige verschiedener Statistiken zu ihrem Outline, zum Beispiel Anzahl der Elemente, Wörter, Buchstaben, Einrückungen. Sie können die Anzeige dieser Informationen einfach ein- und ausschalten.
- OutlineEdit enthält einen Timerracker, mit dem Sie die Zeit ermitteln können, die Sie mit der Bearbeitung des Outlines verbraucht haben.
- Es können Kategorien mit entsprechenden Farben vergeben werden. Dies entspricht dem Tag-Konzept, so dass sie zum Beispiel bei sehr komplexen Outlines bestimmte Elemente schneller finden und danach filtern können.
- Exportmöglichkeiten sind OPML Dateien und PDF Dokumente. Bei beiden gibt es ein interessantes Feature: Sie werden dynamisch aktualisiert, wenn sie die eigentliche OutlineEdit-Datei verändern. Diese Art des dynamischen Exports habe ich, ehrlich gesagt, noch in keiner anderen Software gesehen und bietet sehr interessante Möglichkeiten beziehungsweise Erleichterungen.
Was macht man weiter mit Outlines, die in OutlineEdit erstellt wurden? Natürlich können Sie diese in der Form als PDF exportieren und verschicken. Wenn Sie ein Outline als Grundlage für ein längeres Schreib-Dokument erstellt haben, empfiehlt sich der Export als OPML-Datei. Diese können Sie z.B. in Scrivener importieren.
Für den Mac halte ich OutlineEdit in dieser minimalistischen Form für den bisher besten Outliner
Auch die wenigen Zusatzfunktionen sind sehr gut durchdacht und überzeugend. Mehr braucht es wirklich nicht, um kreativ mit Text zu arbeiten. Stellt sich nur noch die Frage nach einer sehr guten Synchronisierung mit iPad und iPhone, denn das ist für mich eigentlich das Killer-Feature von fast allen Programmen, die mit kreativer Arbeiten (und dazu zähle ich Outliner allemal) zu tun haben. Gerade Outlines entstehen nicht unbedingt nur, wenn man am Computer sitzt, sondern eben gerade wenn man unterwegs ist und man plötzlich neue Ideen hat.
OutlineEdit ist für 8,99 € im Mac App Store erhältlich.